Wenn man, von Drentwede kommend, sich dem Dorfe Heiligenloh nähert, durchquert man auf einer Länge von ca. einem Kilometer einen prächtigen Laubwald, der heute waldwirtschaftlich genutzt wird.
Mächtige Buchen säumen die Straße und bilden mit ihrem Blätterdach einen grünen Tunnel, an dessen Ende der Blick auf die Pfarrkirche und die Häuser von Heiligenloh freigegeben wird.
Seit Jahrhunderten war der Wald Teil des großen Meierhofes, dem heutigen Hof Spradau.
Kultstätte gab Heiligenloh seinen Namen
Wahrscheinlich ist dieser Wald der Restbestand eines alten heiligen Haines, der vor mehr als 1000 Jahren unseren Vorfahren in altsächsicher Zeit zu Kultzwecken diente und dem Ort Heiligenloh seinen Namen gab. Der Ortsname lässt auf eine germanische Kultstätte schließen (loh = wald).
Land- und forstwirtschaftliche Nutzung
Im Erbregister des Amtes Ehrenburg von 1581 heißt es, "der Meier von Heiligenloh habe ein Holtz darauf können wenn der liebe Gott den Segen zur Mast gibt, 50 Schweine feist gemacht werden...".
Da man zu jener Zeit für die Mast eines Schweines etwa einen halben Hektar Waldfläche rechnete, könnte man von einer Waldgröße von etwa 25 Hektar ausgehen.
In einem Forstbetriebsgutachten aus dem Jahre 1964 wird die Größe des Mischwaldes mit 57,6 Hektar angegeben.
Harms'sche Holz (© Stefan Ahuis Webmaster)
Ein orkanartiger Sturm im November 1972 richtete auch in diesem Wald beträchtlichen Schaden an und vernichtete rund einen Drittel des Bestandes. Alle betroffenen Flächen wurden im Laufe der Jahre wieder aufgeforstet.
Der Wald als Festplatz
Im 19. Jahrhundert hielt man hier Sängerfeste ab. Von 1877 bis 1998 feierte die Krieger- und Soldatengemeinschaft alljährlich zu Pfingsten ein Fest im Grünen.
Der Wald als Sportplatz
Start zum Männerlauf im Harmsschen Holz 1964
(© ReproFoto: Wilke, Kreiszeitung)
Das Harms'sche Holz ist heute immer noch ein beliebtes Ziel für Entspannung suchende Spaziergänger.
Quellen:
- Twistringen - Eine Heimatkunde, S 96ff;
- Festschrift Krieger- und Soldatenkameradschaft Heiligenloh und Umgebung